UNTERWEGS sein...
Sigrid Balke sba.texte
Nora Gomringer liest Dorothy Parker
Mit einem fulminanten Höhepunkt endete die 9. Literaturwoche Donau, die an siebzehn Tagen ein sehens- und hörenswertes Programm geboten hatte.
Zum Abschluss Nora Gomringer im Roxy Biergarten die zusammen mit Phillip Frischkorn am Keybord und Phillip Scholz an den Drums mit ihrem Programm Peng, Peng Parker die Lyrik und Prosa der amerikanischen Autorin Dorothy Parker zum Leben erweckte. Spielerisch wechselte sie zwischen der englischen Originalversion und der deutschen Übersetzung, sang, schauspielerte und schlüpfte überzeugend in die Rollen der jeweiligen Protagonistin.
Nora Gomringer zu erleben lohnt, Dorothy Parker zu lesen lohnt ebenfalls. Ihre Kurzgeschichten und Gedichte beschreiben mit bitterbösem Humor, satirisch und zynisch, aber auch charmant und augenzwinkernd das Leben im Allgemeinen und zwischenmenschliche Beziehungen im Besonderen.
Rezension ihrer New Yorker Geschichten auf keinundaber.ch
Vor der messerscharfen Beobachtungsgabe von Dorothy Parker war kein New Yorker sicher. Mit treffender Ironie und beißendem Spott setzte sie den naiven Mädchen wie den verwöhnten Damen, den gleichgültigen Männern wie den Emporkömmlingen ein einzigartiges Denkmal
Dorothy Parker kannte sich aus in ihrem New York der Zwanziger- und Dreißigerjahre. Mit einer unvergleichlichen Selbstverständlichkeit bewegte sie sich durch die schäbigen Bars und die glänzenden Dinnerpartys, blickte den tapferen und sehnsüchtigen Arbeitern genauso in die Seele wie den zynischen und oberflächlichen Reichen. In ihrer frechen, geistreichen und kompromisslosen Art schafft sie in ihren Kurzgeschichten eine einzigartige Balance zwischen bitterkomischem Humor und grausamer Desillusion.