UNTERWEGS sein...
Sigrid Balke sba.texte
Das Kunstmuseum Ravensburg zeigt Werke aus der Sammlung Klewan - Scheitern als Methode
Sein Ziel war zeitlebens die Erfassung der Menschlichkeit des Menschen, seine Lebendigkeit, sein Wesenskern. In der Wahrnehmung der Kunstbetrachter und Kunstkritiker hat Alberto Giacometti das erreicht. Der Schweizer Künstler war schon zu Lebzeiten eine Legende, ein Vorbild für andere Künstler, gut vernetzt in der Pariser Kunst- und Literaturszene und finanziell abgesichert.
In seiner Pariser Wahlheimat pflegte er die Rolle des Bohemiens, behielt auch als erfolgreicher Künstler sein kleines Atelier im Künstlerviertel Montparnasse und gab sich - radikal selbstkritisch - mit dem Erreichten nie zufrieden.
Nach einer ersten Ausstellung 1935 im Louvre stürzte er in eine mehrere Jahre andauernde Schaffenskrise voller Selbstzweifel. „Es ist unmöglich etwas wirklich zu vollenden“ – dieses Zitat Giacomettis beschreibt seine radikale Selbstkritik, die der Antrieb zur kompromisslosen Weiterentwicklung seines Werkes war und ihn, zusammen mit seinem unkonventionellen Lebensstil, zu dem existentialistischen Künstler schlechthin machte.
mehr dazu Scheitern als Methode – KUNSTPORTAL BADEN-WÜRTTEMBERG (kunstportal-bw.de)
Fotos: Harald Lambacher