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Sigrid Balke

Journalistin (DFJV)

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Was tun, wenn sich alles ändert?

Über diese Frage diskutierten der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Jennifer Morgan, seit März 2022  Staatssekretärin und Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt, Achim Wambach, Leiter des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung und EnBW-Vorstandsmitglied Georg Stamatelopoulos. Eingeladen hatten die L-Bank BW, Roland Berger Unternehmensberatung und die Stuttgarter Zeitung.


Wer bisher nicht wusste, was ein Verkehrsohr ist, lernte an diesem Abend dazu. "Ein perfekter Platz zwischen den Zufahrtsschleifen der Autobahnen um dort PV Anlagen oder Windräder aufzustellen. Da stören sie wahrhaftig niemand. Verhindert werde das jedoch durch die Vorschrift eines 10 Meter-Abstandes zu Straßen“. Damit hatte der Ministerpräsident das Problem benannt und plädierte für eine unbürokratischere, schnellere Umsetzung. "Zwei Jahre für die Errichtung eines Windparks, nicht mehr", widersprach er den eher pragmatischen Ansätzen von Stamatelopoulos, der die bürokratischen Hürden allerdings aus der Praxis kennt. Bis die vollständige Umstellung auf ausschließlich erneuerbare Energien abgeschlossen ist, geht er von 15 bis 20 Jahren aus.

 

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass bisherige Gewissheiten in Schutt und Asche liegen und für kurzfristige Lösungen vorübergehend auch Prinzipien und Planungen aufgegeben werden müssen. Das befürwortete sogar Jennifer Morgan, die als ehemalige Leiterin von Greenpeace einen direkten Zusammenhang zwischen Klimapolitik und Energiewende sieht.


Als weiteres Thema sprach Joachim Dorfs, Moderator des Abends und Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, die wirtschaftlichen Abhängigkeiten von China an. Das Exportland Nummer 1 für deutsche Produkte, weltweiter Investor und Lieferant wichtiger Rohstoffe und Komponenten, aber auch autoritär geführt Staat, der Menschenrechte missachtet. Diversifizierung ist das Ziel der Zeit, darin waren sich die Teilnehmer einig und Kretschmann verwies auf den indischen Markt, der aus seiner Sicht als Alternative zu China durchaus Chancen für erfolgreiches wirtschaftliches Engagement biete.


Fazit:

eine Gesprächsrunde in der die Teilnehmer, geprägt von unterschiedlichen Perspektiven in der Sache weitgehend einig waren. Mit Abstrichen bei der Nutzung fossiler Energien für einen kurzen Zeitraum, ein sukzessiver Ausstieg aus der Abhängigkeit von Russland, ein dynamische Ausbau Erneuerbarer Energien, Diversifizierung und eine regelmäßige Evaluierung bestehender Prozesse um unter den nicht vorhersehbaren politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen jederzeit auf veränderte Bedingungen reagieren zu können.Zuversichtlicher Ausblick von Achim Wambach zum Ende des Abend: Wirtschaftlich werden wir wir diese "Zeitenwende" hinbekommen.     

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