UNTERWEGS sein...
Sigrid Balke sba.texte
Mozarts Requiem in der Stadtkirche Blaubeuren

Mozarts Totenmesse beginnt und endet mit positiven Visionen von einem Leben nach dem Tod und ist, unabhängig von ihrer funktionalen Bestimmung, eine großartige Verbindung aus geistlicher Kirchenmusik und einer Musik die auch nur um ihrer selbst willen gehört werden kann.
Cornelius Weißert, dem Orchester, dem Chor und den Solisten gelang es, die Glaubensbotschaft des Textes durch musikalische und emotionale Intensität zu vertiefen, und ihren Inhalt durch den eindrucksvollen Einsatz von Stimm- und Orchesterfarben für die Zuhörer erlebbar werden zu lassen.
Nach der Bitte um ewige Ruhe für die Toten zu Beginn des Requiems und einem anrührenden Kyrie eleison, Herr erbarme Dich, malt das Orchester mit erregtem Trompetengeschmetter und wildem Streichertremolo in leuchtenden Klangfarben den Dies irae, den Tag des Zorns. Es ist das Jüngste Gericht vor dem die Menschen sich für ihr Tun rechtfertigen müssen und in einem perfekten Wechsel von Frauen- und Männerstimmen es gelang den Solisten diese Inhalte ausdrucksstark umzusetzen. Schrecken über „das was dann ans Licht kommt“ verband sich mit Reue, aber auch der Hoffnung auf einen gnädigen Rex tremendae, den König von gewaltiger Hoheit, der verzeiht und erlöst. Ihm huldigte der Chor nach dem leisen, von den Streichern sensibel gespielten Lacrimosa, mit einem stimmgewaltigen Jubelgesang Sanctus, sanctus, sanctus.
Zum Abschluss ein musikalisches Strahlen des Ewigen Lichts, lux aeterna, und ein stimmgewaltiger Schlusspunkt nach einem Werk, dass neben großartiger Musik durchaus Fragen und Antworten zum Sinn des Lebens und der Bedeutung von Tod beinhaltet. Ein „Feuerwerk der Sinne“ wie es Cornelius Weißert ausdrückte.
Eine Aufführung der Kantorei, des Collegium musicum,vier Solisten unter der Leitung von Kantor Cornelius Weißert und Konzertmeisterin Almut Schmiedel